Amundsen

Amundsen,

 

Roald, norwegischer Polarforscher, * Borge (Östfold) 16. 7. 1872, ✝ Juni 1928; nahm 1897-99 als Steuermann an der belgischen Südpolarexpedition unter Amundsen de Gerlache teil. Nach wissenschaftlicher Vorbereitung in Deutschland (v. a. in der Technik erdmagnetischer Messungen) erkundete er den nördlichen Magnetpol und bewältigte 1903-06, erstmals mit nur einem Schiff (der »Gjöa«), in einer Richtung die Nordwestpassage. 1911 stieß Amundsen zum Südpol vor, landete im Januar an der Ross-Barriere und erreichte mit Hundeschlitten über das Schelf- und Inlandeis am 14. 12. 1911, etwa vier Wochen vor dem Engländer R. F. Scott, als Erster den Südpol. Auf dem Rückweg entdeckte er die Königin-Maud-Kette. 1918-20 bezwang er als Zweiter nach A. E. von Nordenskiöld mit dem Schiff »Maud« die Nordostpassage, erreichte allerdings sein eigentliches Ziel, die Drift über den Nordpol, nicht. Nach zunächst vergeblichen Versuchen, den Nordpol auf dem Luftweg zu erreichen, überflog er ihn am 12. 5. 1926 im Luftschiff »Norge« mit U. Nobile und L. Ellsworth. Im Juni 1928 ist Amundsen auf einem Flug nach Spitzbergen (bei einer Rettungsaktion für die Nobile-Expedition) verschollen.

 

Werke: Nordvestpassagen (1907; deutsche Die Nordwestpassage); Sydpolen, 2 Bände (1912; deutsch Die Eroberung des Südpols); Mitt liv som polarforsker (1927; deutsch Mein Leben als Entdecker).

 

Literatur:

 

R. Huntford: Scott u. A. (a. d. Engl., Neuausg. 1990);

 D. Brennecke: Roald Amundsen (1995).